Wildes 4:4 gegen SC Kirch-Westerweyhe II

Am vergangenen Sonntag hatte der SV Jelmstorf (4.) die Reserve des SC Kirch- Westerweyhe (2.) zu Gast. Da Spielertrainer Markus Baldig (Urlaub) nicht vor Ort war, coachte Björn Hüser das Team allein. Er musste dabei die Ausfälle von Lukas Burmester, Luan Morina (beide verletzt) und Mario Nitschke (Rotsperre) verkraften. Dagegen konnte er wieder auf Eike Burmester (Sperre abgesessen) und Martin Gade, der die Kapitänsbinde von L. Burmester übernahm, zurückgreifen. Diese beiden bildeten auch die Doppelsechs vor Libero Florian Sonnenschein, der Nitschke vertrat.

Der SVJ erwischte einen guten Start in die Partie und konnte sich mehrmals über die Außenbahnen durchsetzen. Einen Vorstoß über rechts, den Jan Homann mit einem Steilpass einleitete, konnte Pierre Krug mit einem Sonntagsschuss zum 1:0 vollenden. Er zog in die Mitte und schlenzte die Kugel in den rechten Torwinkel (15.). In der Folge verpasste Krug es, die Führung auszubauen, als der SCK-Keeper einen Schuss auf den kurzen Pfosten parieren konnte. Auch andere vielversprechende Angriffe konnten nicht in einen Treffer umgemünzt werden. Einmal legte Alberto Hernandez den Ball zwischen den beiden letzten Männern des SCK hindurch und wurde von diesen in die Zange genommen. Als die Pfeife des Schiedsrichters ertönte, rechnete der SVJ schon mit einem Platzverweis, zum Unverständnis aller Anwesenden gab es aber nicht einmal eine gelbe Karte. Bitter: am vorherigen Spieltag kassierte Nitschke einen Platzverweis für ein ähnliches Vergehen. Mitte der Halbzeit stellte sich der Spielverlauf auf den Kopf. Erst erwischte Gade eine Ecke, die auf den ersten Pfosten getreten wurde, so unglücklich mit dem Scheitel, dass der Ball unhaltbar für SVJ-Schlussmann Niklas Macknow im Kasten einschlug. Als die Hausherren nach dem Anstoß das Spiel neu aufbauten, spielte Sonnenschein einen katastrophalen Querpass in die Füße eines Stürmers, der einen Haken schlug und zur schmeichelhaften Führung für die Gäste traf (26.). Wenige Minuten später folgte sogar das 1:3 aus Jelmstorfer Sicht. Einen langen Ball konnte die SVJ-Defensive zwar abfangen, beim direkten Weiterleiten des Spielgeräts passierte aber ein Fehler, sodass der SCK mit einem schnellen Seitenwechsel den umtriebigen Cristof Lühmann ins 1-gegen-1 gegen SVJ-Linksverteidiger Torge Noeske brachten. Ersterer konnte sich dabei durchsetzen und mit einem strammen Schuss ins lange Eck treffen. Vor der Pause kam der SVJ immerhin noch zum verdienten Anschlusstreffer, indem Homann Rechtsaußen Alberto Hernandez steil schickte, der problemlos das 2:3 besorgen konnte.

In der Pause schwörte sich der SVJ auf den zweiten Durchgang ein, indem man sich vor Augen führte, dass man eigentlich die bessere Mannschaft war, dem Gegner aber Geschenke gemacht hatte. Philipp Barrenschee ersetzte Noeske positionsgetreu. Kurz nach Wiederanpfiff wollte der SCK-Torwart das Spiel mit einem Abwurf durchs Zentrum schnell machen. Dem Mittelfeldspieler, der den Ball bekam, konnte Homann den Ball aber sofort abluchsen und halbrechts in den Strafraum eindringen. Dort legte er auf Hernandez zurück, der sich mit einem Haken in Schussposition bringen wollte, dabei aber am Fuß getroffen wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sebastian Avdija sicher in die rechte Torhälfte. Der Ausgleich währte aber nur etwa drei Minuten, denn der SVJ machte dem SCK erneut ein Geschenk. Einen zu kurz geratenen Klärungsversuch von Macknow konnte der SCK ca. 35 Meter vor dem Jelmstorfer Tor abfangen. Schnell landete der Ball im Sechzehner, wo Tim Ruttkowski unter Beihilfe des Pfostens das 3:4 erzielte. Die Heimmannschaft steckte aber nicht auf und machte weiterhin das Spiel. Die Gäste verursachten einen Freistoß an der Mittellinie, mit dem SCK-Mann Timothy Ulfik nicht einverstanden war, sodass er die gelbe Karte wegen Meckerns sah. Diesen Freistoß schlug E. Burmester Richtung Strafraum, den Krug kurz vor seinem Gegenspieler erreichte. Als er zum Schuss ansetzte, bekam er einen leichten Stoß in den Rücken, der ihn zu Fall brachte. Erneut entschied der Unparteiische auf Strafstoß – eine umstrittene, aber vertretbare Entscheidung, wenn man berücksichtigt, dass Krug während des Schubsers im Vollsprint war und dadurch die Kontrolle verlor. Vom Punkt trat erneut Avdija an, der diesmal in die Mitte zum erneuten Ausgleich traf. Die Partie wurde von da an immer hitziger. Nach einem vermeintlichen Nachtreten von SVJ-Stürmer Julian Meyer beschwerte sich Ulfik erneut lautstark und wurde mit gelb-rot des Feldes verwiesen. Homann erhielt wenige Minuten später für ein klares taktisches Foul im Mittelfeld keine gelbe Karte. Der SVJ hatte anschließend die Riesenchance auf das 5:4. Einen Freistoß von links brachte Homann in den Strafraum, wo Krug freistehend zum Kopfball kam. Den Ball konnte der Torwart aber aus der rechten Torecke kratzen, den Nachschuss setzte Stephan Alves Dias an den Außenpfosten. Doch auch die Gäste hatten noch eine gute Möglichkeit, als Lühmann eine Hereingabe von links knapp verfehlte.

Konnte mit einem Traumtor seinen 11. Saisontreffer erzielen: Pierre Krug (Archivbild)

Mit dem Unentschieden bleibt der SV Jelmstorf (4.) in Schlagdistanz zum noch verlustpunktfreien SV Natendorf (1.), der bereits am kommenden Samstag um 15 Uhr zum Topspiel des Wochenendes in Jelmstorf zu Gast ist. Ziel ist es, die Natendorfer Serie von acht Siegen in Folge zu unterbrechen.

SV Jelmstorf – SC Kirch-Westerweyhe II 4:4 (2:3)

Tore: 1:0 Krug (15.), 1:1 Gade (25./ET), 1:2 Kulas (26.), 1:3 Lühmann (34.), 2:3 Hernandez (39.), 3:3, 4:4 Avdija (51./FE, 72./FE), 3:4 Ruttkowski (54.)

Aufstellung SVJ: Macknow – Alves Dias, Sonnenschein, Noeske – Gade, E. Burmester – Hernandez, Avdija, Homann, Krug – Meyer

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Ulfik (73./SCK)

Wechsel: Barrenschee für Noeske (46.), Hörner für Gade (88.)

Außerdem im Aufgebot: Reiher