Die verfluchte Nachspielzeit: SVJ gibt Derbysieg in letzter Sekunde aus der Hand

Am Sonntag empfing der SVJ den SV Natendorf zum Derby am Aubruchsweg. Wie schon bei den Niederlagen in Gerdau (1:0) und gegen Gusborn (0:1) musste der SVJ in der Nachspielzeit einen niederschmetternden Gegentreffer hinnehmen. Im Gegensatz zu den beiden genannten Partien zeigte der SVJ aber gegen den SVN eine starke Leistung und konnte immerhin einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg sammeln.

Kurios war schon der Spielbeginn, denn Schiedsrichter Fenske-Veenhof ging von einer späteren Anstoßzeit aus und traf dementsprechend verspätet in Jelmstorf ein, weshalb sich der Anpfiff um etwa 25 Minuten verspätete. Der SVJ stand bei bestem Wetter vor rund 100 Zuschauern kompakt und versuchte durch schnelle Gegenstöße gefährlich zu werden. Jan Homann setzte nach einer Balleroberung Stephan Alves Dias in Szene, dessen Schuss an das Außennetz ging. Jonas Hellberg hatte nach Pass von Jan Bendik freie Bahn, doch er legte sich den Ball zu weit vor. Auf der anderen Seite setzte Christoph Müller einen Kopfball knapp neben das Tor von Lucas Bederke. Jener parierte zweimal stark und sorgte damit dafür, dass es zur Pause 0:0 stand.

Nach dem Seitenwechsel wurde der SVJ nach einigen Umstellungen besser und hatte durch den eingewechselten Jonathan Alves Dias, den eine Zerrung ausbremste, die größte Chance des Spiels. Jelmstorfs bester Torschütze lief allein auf das von Stephan Schenk gehütete Tor zu, legte den Ball links an diesem vorbei, aber ließ sich zu weit abdrängen. Auf der anderen Seite verursachte Kapitän Florian Sonnenschein einen Strafstoß, den Phillip Ziggert souverän zur schmeichelhaften Gästeführung verwandelte (70.). Doch der SVJ zeigte eine tolle Moral und bekam vom Gast ebenfalls ein Elfmetergeschenk, das Tim Görner dankend annahm (87.). Mit der nächsten Aktion drehte der SVJ die Partie komplett. T. Görner brachte einen Freistoß von rechts perfekt in den Strafraum, wo J. Alves Dias am höchsten stieg und per Kopf zum 2:1 einnetzte (88.). Kurz darauf hätten die Hausherren den Deckel draufmachen müssen, denn J. Alves Dias lief mit drei Teamkollegen auf SVN-Keeper Schenk zu, der nur noch auf einen Mitspieler zählen konnte. Doch der Jelmstorfer Angreifer verpasste den richtigen Moment für das Abspiel und so fälschte Schenk den Ball in den Rückraum ab, wo Homann ihn nicht verarbeiten konnte. In der Nachspielzeit sorgte eine kleine Unaufmerksamkeit dann für den Ausgleich. Der SVJ hatte den Ball eigentlich schon geklärt, doch der zweite Ball landete beim SVN, da der eingewechselte Michael Hörner den Ball nicht klären konnte. Auf links war Ziggert frei, der den Ball flach in die Gefahrenzone brachte, wo Marcel Kahlmann ihn über die Linie drückte (90.+3).

Tim Görner (Nr. 22) trifft vom Punkt zum zwischenzeitlichen 1:1 (Foto: SV Natendorf)

Am Ende muss sich der SVJ mit einem Unentschieden zufrieden geben, obwohl ein Sieg sicher nicht unverdient gewesen wäre. Und ein Sieg wäre enorm wichtig gewesen, denn der MTV Gerdau (0:1 beim SV Holdenstedt II) gewann auch sein drittes Spiel in Serie und liegt nun nur noch fünf Zähler hinter dem SVJ. Mittlerweile müssen auch der FC Oldenstadt, der überraschend gegen den bereits abgestiegenen TSV Groß Hesebeck/R. verlor, sowie der SV Karwitz (7:2-Klatsche beim MTV Römstedt II) zittern. Der SVJ hat am kommenden Sonntag (14 Uhr) das dritte Heimspiel in Folge und einen dicken Brocken vor der Brust. Der Tabellenzweite MTV Himbergen ist zu Gast und kann mit einem Sieg den Aufstieg in die 1. Kreisklasse perfekt machen. Der SVJ will das verhindern und einen ähnlich beherzten Auftritt wie im Hinspiel (2:1-Niederlage) beziehungsweise wie im Derby gegen den SV Natendorf hinlegen.

SV Jelmstorf – SV Natendorf 2:2 (0:0)

Tore: 0:1 Ziggert (70./FE), 1:1 T. Görner (87.), 2:1 J. Alves Dias (88.), 2:2 M. Kahlmann (90.+3)

Aufstellung SVJ: Bederke – S. Alves Dias, M. Görner, Sonnenschein, Baldig – T. Görner, Bendik – Homann, L. Burmester, J. Hellberg – Montiel Rojas

Eingesetzte Wechselspieler: J. Alves Dias, Hörner

Außerdem im Aufgebot: Thiem, H. Krug