4:1 in Römstedt – Jelmstorf macht es nur kurz spannend

Von Jonas Thiem

Zum Start ins Pflichtspieljahr 2025 gastierte der SVJ beim Ligaprimus aus Römstedt. Die Reserve des Landesligaaufsteigers war dabei klar favorisiert. Im Vergleich zum Testspiel gegen den TuS Neetze II rotierte Sascha Konwer kräftig durch: Keeper Florian Müller-Stern war pünktlich zum Duell mit seiner verflossenen Liebe aus dem Urlaub zurück, in der Dreierkette startete Torge Noeske und auf der Doppelsechs feierte Neuzugang Lukas Schmiedekind sein Ligadebüt. Eine Reihe weiter vorne kehrte Stiven Montiel Rojas nach hartnäckiger Verletzung zurück und sollte die Doppelspitze füttern.

Der Jelmstorfer Matchplan, aus einer stabilen Defensive Konter zu fahren und wenige Chancen, insbesondere Standards zuzulassen, war bereits in der 11. Minute hinfällig. Einen Freistoß nahe der linken Eckfahne köpfte Jonas Heider am ersten Pfosten völlig unbedrängt zum 1:0 ein. Nur 20 Minuten später dann der nächste Schock: Nach einem Zweikampf zeigte Rojas sofort an, dass es bei ihm nicht weiter geht, Maarten Hellberg ersetzte ihn. Der Schlag aufs Knie war jedoch nicht so gravierend wie befürchtet, daher kam er kurze Zeit später wieder für Pierre Krug in die Partie. Bei einem Zweikampf im Mittelfeld brach dann jedoch die alte Verletzung erneut auf, sodass Rojas wieder runter musste und den Rest der Partie zum Zusehen verdonnert war. Circa 70 Zuschauer sahen nach der Führung eine einseitige, aber qualitativ schwache Partie mit vielen Fehlern und ohne große Chancen, weshalb es mit einem 1:0 in die Pause ging.

Der SVJ kam verändert aus der Pause wieder, Florian Sonnenschein ersetzte Noeske und konnte nur zusehen, wie Michael Maier kurz nach Wiederbeginn das passive Defensivverhalten bestrafte und den Ball aus 20 Metern präzise neben den linken Pfosten setzte (48.). Nach dem 2:0 wurde der SVJ nun endlich stärker, ohne dabei zwingend zu werden. In der 71. Minute nahmen die Blau-Weißen dann aber ein Geschenk des Römstedter Keepers Joshua Schmidt an. Bei einem Rückpass lud dieser Tim Görner zu einem Jonglierwettbewerb ein und begann kurzerhand, den Ball im eigenen Sechzehner hochzuhalten. Görner störte ihn und wurde dabei vom Torwart plump zu Boden gerissen – den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte souverän zum Anschluss (71.). In der Situation um den Elfmeter blieb jedoch P. Krug im Rasen hängen und verletzte sich augenscheinlich schwerer – der nächste Dämpfer für die Jelmstorfer, die nach dem Anschluss aber nochmal Morgenluft witterten. Denkbar ungünstig fing sich der SVJ dann allerdings schnell das 3:1, als Immanuel Wielandts abgefälschter Schuss vom Innenpfosten über die Linie sprang. Das 4:1 nur eine Zeigerumdrehung später machte dann endgültig den Deckel drauf (77./78.). Danach plätscherte die Partie dann vor sich hin, einen Aufreger gab es nur, als der eingewechselte Römstedter Christopher Rühmann bei einem Luftzweikampf kurz vor Schluss vom strauchelnden Mirko Görner am Knie getroffen wurde und sich einen Cut zuzog.

Unterm Strich stand somit ein verdienter Heimsieg für den klar favorisierten Spitzenreiter, der die Partie mit einer kurzen Ausnahme jederzeit im Griff hatte.
Dennoch verkaufte der SVJ sich trotz mehrerer Verletzungen gegen einen der besten Kader der Liga (inkl. Landesliga-Verstärkung) teuer und bekam nach Abpfiff Zuspruch vom Römstedter Anhang. Lichtblick war Debütant Lukas Schmiedekind, der auf der Sechs und der rechten Außenbahn eine nahezu fehlerfreie Leistung zeigte.

Mit der Hoffnung, dass die Verletzungen glimpflich verlaufen, bleibt dem SVJ nun der Blick nach vorne, wenn in der nächsten Woche der FC Oldenstadt an den Aubruchsweg kommt. Der FCO steckt tief im Abstiegskampf, konnte jedoch mit einem 4:2-Erfolg gegen den MTV Gerdau Anschluss an das rettende Ufer herstellen. Für den SVJ ist nach dem 1:1 im Hinspiel, bei dem es einige kontroverse Entscheidungen gab, noch eine Rechnung offen.

MTV Römstedt II – SV Jelmstorf 4:1 (1:0)

Tore: 1:0 Heider (11.), 2:0 Maier (48.), 2:1 T. Görner (71./FE), 3:1 Wielandt (77.), 4:1 Heider (78.)

Aufstellung SVJ: Müller-Stern – Noeske, Draeger, Barrenschee, – M. Görner, Schmiedekind – J. Hellberg, Montiel Rojas, Hejny – T. Görner, P. Krug

Einwechselspieler: M. Hellberg, Sonnenschein, Döhrmann, Thiem, Hörner

Außerdem im Aufgebot: Baldig