Von Sascha Konwer
Nach einer Serie von 4 ungeschlagenen Spielen (darunter 3 Siege) machte sich der SV Jelmstorf auf den Weg zur Reserve des TSV Wriedel. Der SVJ hatte in der Woche versucht, das Spiel aufgrund von großen Personalproblemen zu verlegen, doch der TSV hatte dem nicht zugestimmt. Somit startete man mit 7 Altherren-Spielern, die bereits am Freitag 70 Minuten für die SVJ-Altherren am Ball waren. Maarten Hellberg und Timo Duzcek rutschten für die ausfallenden Dustin Hejny und Radoslaw Stanisz in die Startelf.
In solchen Notsituationen zeigt sich einmal mehr, wie wichtig ein funktionierender Teamgeist ist. Von Beginn an war der SVJ im Spiel und gewann die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld. Gute Angriffe wurden über die Außenbahn vorgetragen, doch es fehlte die nötige Genauigkeit bei den Flanken. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit hatten die Jelmstorfer drei gute Möglichkeiten. Zweimal schoss Maarten Hellberg aus halbrechter Position aufs Tor. Beide Schüsse hielt Wriedels Schlussmann Mirco Brandholz. Maartens Cousin Jonas Hellberg hatte aus zentraler Position die Möglichkeit – sein Drehschuss wurde in letzter Sekunde geblockt. Kurios: Weil der Schiedsrichter mit dem Blau der Jelmstorfer Stutzen nicht einverstanden war, trug man gelbe Stutzen, die der Gastgeber freundlicherweise zur Verfügung stellte. In der 39. Minute tankte sich der starke Stiven Montiel Rojas durch und wurde kurz vor der Strafraumgrenze gelegt. Den anschließenden Freistoß schoss Mirko Görner gekonnt ins rechte untere Eck. Mit einer 0:1-Führung ging es in die Kabine.
Gleich nach dem Wiederanpfiff hatte der SVJ zwei gute Möglichkeiten durch Sascha Hoffmann und Florian Sonnenschein. Letzterer stand frei vor dem Tor und überlegte zu lange, wie er das Tor erzielen sollte. Die Wriedeler kamen in letzter Sekunde dazwischen. Im Gegenzug bekam die Jelmstorfer Defensive den Ball nicht weit genug heraus. Eine direkte Flanke auf den höher springenden Kevin Pascal Kalb, der den Ball ins Tor einköpfte (51.). Doch Jelmstorf blieb am Ball und kam nur drei Minuten später zur erneuten Führung. Ein cleverer Pass von Michael Hörner auf Pierre Krug, der aus 16 Metern den Ball präzise ins lange Eck schoss. Danach gab es Angriffe auf beiden Seiten, doch alle Möglichkeiten wurden vor der jeweiligen Gefahrenzone zunichte gemacht.
In der 67. Minute schoss Wriedel aufs Tor. M. Görner wollte den Ball weggrätschen und lenkte den Ball unhaltbar ab – 2:2. Danach war die beste Phase der Wriedeler, die Blut geleckt hatten und den Jelmstorfer Schock des Eigentors fast ausnutzen konnten. Doch Jelmstorf gewann wieder wichtige Zweikämpfe. Philipp Barrenschee war, wie in den Spielen zuvor, eine sichere Bank auf der linken defensiven Seite. Sein Pass von links auf den bärenstarken Stiven Montiel Rojas, der gleich drei Wriedeler ins Leere laufen ließ, gelangte schließlich diagonal zu dem mitlaufenden Pierre Krug, der ins kurze Eck schoss (Saisontor Nr. 8). Wriedel kam noch zu einer 100%igen Chance, als ein zu kurz abgewehrter Ball nach einer Ecke nur knapp am Kasten von Florian Müller-Stern vorbeiging.
Trotz der letzten guten Möglichkeit des TSV geht der Sieg für den SV Jelmstorf völlig in Ordnung. Denn Jelmstorf zeigte 90 Minuten Willensstärke und Kampfgeist. Für viele war es ein hartes Wochenende mit 160 Minuten Fußball pur. Aber man hat sich mit einem weiteren Sieg belohnt und klettert mit 25 Punkten auf Platz 5! Am kommenden Sonntag (14 Uhr) empfängt der SVJ den SSV Gusborn, den man im Hinspiel mit 2:5 bezwingen konnte.
TSV Wriedel II – SV Jelmstorf 2:3 (0:1)
Tore: 0:1 M. Görner (39.), 1:1 Kalb (51.), 1:2, 2:3 P. Krug (54., 74.), 2:2 M. Görner (67./Eigentor)
Aufstellung SVJ: Müller-Stern – Sonnenschein, Draeger, Barrenschee – Duczek, M. Görner – J. Hellberg, M. Hellberg – Montiel Rojas – P. Krug, Hoffmann
Einwechselspieler: Döhrmann, Hörner, Gade