Die Vorzeichen für das Pokalspiel des SV Jelmstorf gegen die zweite Mannschaft von Teutonia Uelzen standen nicht gerade gut. Mit den Uelzenern hatte man auf der einen Seite eines der stärksten Teams des Kreispokals zugelost bekommen. Auf der anderen Seite fehlte beim SVJ quasi eine komplette Mannschaft. So konnte der am Knie verletzte Jonathan Alves Dias seine Mannschaft nur von außen unterstützen, während seine Brüder wegen Corona gar nicht erst vor Ort waren wie unter anderem auch Eike Burmester (Urlaub) sowie Florian Sonnenschein und Alberto Hernandez (beide verletzt). Der verletzte Sascha Hoffmann sprang kurzfristig im Verkauf ein und versorgte somit die Zuschauer, die – trotz der genannten Umstände – einen spannenden Pokalfight zu sehen bekamen.
Die Mannschaft des SVJ stellte sich aufgrund der Personalsituation fast von alleine auf. Torge Noeske, Michael Hörner, Jan Bendik und Mario Nitschke bildeten vor Torwart Lucas Bederke die Viererkette. Davor agierten Markus Baldig und Mirko Görner als Doppelsechs. Offensiv wurden Tim Görner, Jan Homann, Nico Marxen und Pierre Krug aufgeboten.
Die Gäste hatten von Beginn an viel Ballbesitz, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Die Jelmstorfer standen kompakt und versuchten mit Kontern für Entlastung zu sorgen. Bendik ging nach elf Minuten im Strafraum per Grätsche zu Werk, was der SVT-Angreifer dankend annahm und einen Elfmeter herausholte, der sicher verwandelt wurde. Bederke parierte kurz darauf einen Fernschuss zur Ecke (15.) und eine weitere Chance nach einem Freistoß blieb ebenso ungenutzt (16.). Nach 23 Minuten konnte Nico Marxen mit einem Abschluss aus der Distanz zumindest eine Ecke herausholen. Bederke klärte nach einem langen Ball in die Spitze in letzter Sekunde (24.) und konnte sich bald darauf bei der Querlatte bedanken, das ein Distanzschuss wieder zurück ins Spielfeld prallte. Der Nachschuss ging ins rechte Außennetz (37.). Kurz vor der Halbzeit wurde T. Görner rüde zu Boden gebracht, der Abwehrspieler sah zurecht die gelbe Karte (43.). Den anschließenden Freistoß aus großer Distanz platzierte der Gefoulte exakt in den rechten Torwinkel, doch der Schlussmann der Gäste parierte glänzend zur Ecke. Quasi im Gegenzug verschätzte sich Bendik bei einem langen Ball, was der SVT-Angreifer, der in abseitsverdächtiger Position lauerte, eiskalt bestrafte – 0:2! T. Görner versuchte es Sekunden vor dem Pausenpfiff nochmal mit einem Fernschuss, der aber sein Ziel verfehlte.
Wer den SVJ nun abgeschrieben hatte, wurde in Durchgang Zwei eines Besseren belehrt. Nach missratenem Spielaufbau der Gäste kam M. Görner zum Abschluss, schoss jedoch am Tor vorbei (48.). Minuten später hatte er eine weitere gute Möglichkeit, doch die schöne Ablage seines Bruders sprang im letzten Moment etwas hoch, weshalb der Ball weit über das Tor ging (55.). Homann ließ derweil eine große Konterchance liegen, weil er den Moment des Abspiels verpasste. In der 61. Spielminute kam der SVJ schließlich zum nicht unverdienten Anschlusstreffer. Einen strammen Freistoß von T. Görner konnte der Torwart nur nach vorn abklatschen lassen, Marxen war zur Stelle und schob ein (61.). Es war das erste Pflichtspieltor für Marxen, der in Wolfsburg wohnt und daher nur selten spielen kann. Zwanzig Minuten vor Spielende kam Lukas Burmester für den glücklosen P. Krug in die Partie. Diese Einwechslung zahlte sich Sekunden später beinahe aus. Nach Vorlage von Homann kam er am Sechzehner zum Abschluss, der Volley ging knapp links vorbei (71.). Im Gegenzug konnte der SVJ eine gute Chance der Gäste klären. Nach 74 gespielten Minuten konnte Teutonia mit dem 1:3 die Phase beenden, in der der SVJ nah dran am Ausgleich war. Baldig zögerte etwas zu lang, der Teutone zog aus der Distanz ab und Bederke konnte den zentral platzierten Flatterball nicht halten. In der Schlussphase hatte der SVT noch Chancen auf eine höhere Führung, doch schlussendlich blieb es beim leistungsgerechten 1:3.
Trotz großer Personalsorgen hielt der SVJ gegen den Kreisligisten aus Uelzen sehr gut mit und brachte die junge Elf Mitte der zweiten Halbzeit aus dem Konzept. Mit etwas mehr Glück wäre der Ausgleich möglich gewesen, dennoch zieht Teutonia zurecht in die 2. Runde des Kreispokals ein. Keiner der Jelmstorfer hat sich etwas vorzuwerfen, den Zuschauern wurde bei dürreartigen Witterungsbedingungen eine vortreffliche Teamleistung geboten, auf der man „in den kommenden Saisonspielen aufbauen will“, so Trainer Björn Hüser.
Das nächste Spiel steht für den SV Jelmstorf am 14. August auf dem Programm, wo man zum Punktspielauftakt auf den Mitaufsteiger FC Oldenstadt treffen wird.
SV Jelmstorf – SV Teutonia Uelzen II 1:3 (0:2)
Tore: 0:1, 0:2 Chriki (11./FE, 44.), 1:2 Marxen (61.), 1:3 Trupp (74.)
Aufstellung SVJ: Bederke – Nitschke, Hörner, Bendik, Noeske – Baldig, M. Görner – P. Krug (70. L. Burmester), Homann, Marxen (88. H. Krug), T. Görner
Außerdem im Aufgebot: Meyer, Reiher, Lucksnat